Hashtags sind von der Social Media Landschaft nicht wegzudenken. Das berühmte Rautezeichen mit Schlagwort gilt als Schlüssel zu mehr Reichweite und Relevanz. Doch wie nutzt man sie richtig? Braucht man eine ausgeklügelte Strategie oder sollte man sich doch lieber aufs #Bauchgefühl verlassen? Was ist dran an der maximal 10 Hashtags-Regel und am Rotationsgebot? Kein Stress!...
Hashtags sind von der Social Media Landschaft nicht wegzudenken. Das berühmte Rautezeichen mit Schlagwort gilt als Schlüssel zu mehr Reichweite und Relevanz. Doch wie nutzt man sie richtig? Braucht man eine ausgeklügelte Strategie oder sollte man sich doch lieber aufs #Bauchgefühl verlassen? Was ist dran an der maximal 10 Hashtags-Regel und am Rotationsgebot? Kein Stress! Wir zeigen, wie du beim Hashtags einen kühlen Kopf bewahrst, um am meisten aus ihnen rauszuholen.
1. Brainstorming – Stichwörter die zu deinem Content passen
First things first. Instagram User nutzen Hashtags, um nach Posts und Accounts zu suchen, die ihren Interessen entsprechen und eine Antwort auf das bieten, wonach sie gerade suchen. Ähnlich wie bei der Google-Suchmaschine erhalten User Vorschläge von Posts und Profilen, die zum eingegebenen Stichwort passen.
Um dir eine vielversprechende Hashtag-Liste anzulegen, fange am besten mit einem Brainstorm deiner wichtigsten Stichwörter an. Versetze dich hierbei in die Lage eines potenziellen Followers, auf der Suche nach den passenden Tipps und Inspirationen.
1. Themen: Worum geht es ganz allgemein auf deinem Account? Bezeichnest du dich als #beauty , #lifestyle, #food oder #DIY Blogger….? Über welche Themen postest du? Durch welche Art von Content inspirierst du deine Follower? Geht es bei dir um #Motivation, #Design oder #Alltagstipps…?
2. Inhalte: Nun schau dir deinen Content genauer an. Bietest du #beautytipps , #veganerezepte oder vielleicht #DIYdekoration? Deckst du mehrere Themenfelder und Arten von Posts ab, mach dir separate Listen und teile sie in Gruppen ein. Hier geht es darum, dir Gedanken darüber zu machen, was deine typischen Posts am besten beschreibt. Das ist natürlich auch eine gute Gelegenheit, deinen zukünftigen Feed bewusster zu gestalten und festzuhalten, was dir und deinen Followern eigentlich am meisten Spaß macht.
3. Ort: Auch kannst du in diesem Brainstorming dein Land, deine Region oder Stadt berücksichtigen. Regionale Hashtags helfen Usern dabei, Content Creator in ihrer Nähe zu finden um sich so z.B. Event- und Shoppings Tipps zu holen . Auch Brands suchen durchaus nach Influencern in ihrer Nähe, um z.B. bestimmte Filialen zu bewerben. (Ja, die guten Zeiten werden wieder kommen! 🙂 )
4. Sprache: Auch das Thema Sprache spricht beim Thema Hashtags eine nicht zu unterschätzende Rolle. In welcher/n Sprache/n sprichst du deine Community in Captions, Stories und Videos an? Nicht besonders empfehlenswert ist es, ausschließlich englischsprachige #Hashtags zu nutzen, wenn dein Content und deine Community-Interaktionen nicht hauptsächlich auf Englisch stattfinden. Sie trotzdem zu nutzen kann dir durchaus mehr Reichweite bringen, doch nachhaltig ist diese meist nicht. Natürlich gibt es auch englischsprachige Begriffe und Hashtags, die es in den digitalen Alltags-Sprachgebrauch geschafft haben. Kennst du deine Community, weißt du auch, welche Begriffe bevorzugt genutzt werden, um nach passenden Beiträgen zu suchen.
Niemals vergessen: Was heute mehr denn je zählt ist der aktive, authentische Austausch mit deiner Community. Statt einer großen Sammlung von Likes und generischen Kommentaren (‘nice photo’), können auch potenzielle Werbepartner sofort erkennen, dass es sich bei deinen Followern um ein aufmerksames, interessiertes Publikum handelt, wenn sie mit deinem Content auf authentische Weise interagieren.
Halte dir deshalb auch bei deiner Hashtag-Strategie immer das Ziel vor Augen, relevante Posts an ein relevantes Publikum zu bringen, das auf deinen Content reagiert. Das bestimmt die Engagement-Rate deiner Posts und lässt sie auf den #Hashtag Seiten oben mitspielen, was wiederrum deine Reichweite steigert.
2. Hashtag-Suche und Gruppierung
Nun kannst du mit deinen Stichwörtern nach spezifischen Hashtags suchen. Hierfür gibt einige, meist kostenpflichtige Hashtag-Suchtools, jedoch kannst du ganz einfach in der Instagram Suchleiste deinen Stichwörtern einen # voransetzen und direkt starten.
Bei Eingabe der ersten Buchstaben erscheint direkt eine Liste mit Vorschlägen und Anzahl der Posts mit diesem Hashtag. So kannst du auch verwandte Hashtags identifizieren und deine Liste erweitern.
Nun kannst du je nach Themen-Liste Hashtags nach Anzahl der Posts gruppieren.
Hier gilt es, Mega-Hashtags mit über 100.000 Posts und mehr nicht zu oft zu nutzen, da Beiträge in der Masse an Posts schnell untergehen können. Trotzdem können und sollten sie in Maßen eingesetzt werden, um deine Reichweite zu steigern.
Als kleinerer Account empfiehlt es sich, hauptsächlich bei spezifischen Nischen-Hashtags zu bleiben, um eine Chance zu haben, dass ein Posts weiter oben in den Suchergebnissen angezeigt wird.
Mache schwören auf die Nutzung von Hashtags unter oder über einer bestimmten Reichweite (etwa unter 5000 oder über 10.000). Jedoch gibt es letzendlich keine magische Hashtag-Formel, die als Magnet für begeisterte und treue Follower gilt.
In Zeiten, in denen Relevanz genauso, wenn nicht wichtiger als Reichweite ist, gilt die Devise: ausprobieren, rotieren und beobachten. Und natürlich niemals vergessen: Dein Post sollte natürlich immer auch zum #Hashtag passen, und eine Antwort auf die Suchanfrage des Users bieten.
Schauen wir uns am Beispiel eines Fashion Accounts verschiedene Hashtags (die zu typischen Posts passen könnten) und die Anzahl der Posts auf Instagram an:
- #fashion – 904.494.372
- #fashionblogger – 135.828.526
- #fashionblogger_de – 1.975.780
- #modeblog – 151.871
- #modebloggerin – 17.133
- #outfittipps – 14, 273
- #outfitideen – 6.141
- #alltagsoutfit – 2.273
- #weißesneaker – 1.958
An diesem Beispiel wird klar: als ‘kleinerer Instagrammer’ (unter 100k Followern auch Micro-Influencer gennant) ist die Chance, beim Thema #fashion ‘gesehen’ zu werden, ziemlich gering. Bei Begriffen mit weniger Posts ist die Konkurrenz schlicht und einfach weniger, wobei die Antwort des #Hashtags tendenziell immer spezifischer wird.
Hast du deine Hashtag-Listen rund um deine Hauptthemen und Arten von Content erstellt, kannst du diese nun pro Gruppe in Reichweiten-Cluster einteilen (z.B. 1k-5k, 5-10k, über 100k). So kannst du einen guten Überblick behalten, um verschiedene Hashtag-Gruppen zu nutzen, um einen idealen Mix zwischen Nischen- und Reichweitenstarken-Hashtags zu kreieren. Versuche durchaus auch mal nur “große” und nur “kleine” Hashtags zu nutzen und beobachte dann die Reichweite und Follower-Generierung deiner Posts.
3. Platz für Spontaneität lassen
Beim Hashtag-Listing kommt natürlich auch dein Bauchgefühl ins Spiel. Du kennst deine Follower am besten und teilst als Gleichgesinnte(r) dieselben Interessen. Verliere deshalb vor lauter Strategie nicht den Fokus auf das was du gerade eigentlich postest und für wen, auch wenn ein passendes Stichwort aktuell keine oder weniger Follower bzw. Posts hat.
Nicht-strategische Hashtags lockern deine Posts (und vielleich auch Laune) auf, anders als bei Instagrammern die verzweifelt immer dieselben Mega- oder auch Nischen-Hashtags posten.
Dieser Freiraum gibt dir auch die Möglichkeit, deine ganz eigenen Hashtags – und Trends – zu setzen. Du und deine Community teilen dieselbe Philosophie und Leidenschaft? Rufe deine Follower dazu auf, deinen Hashtag in Posts zu bestimmten Themen oder im Rahmen bestimmter Community-Aktionen wiederzuverwenden. Ja, eizigartige Insider-Hashtags können zusammenschweißen, deinen Wiedererkennungswert steigern (#PersonalBranding !) und deine Reichweite durch originelles Storytelling organisch wachsen lassen.
4. Anzahl an #Hashtags und Rotation
Nutzt du immer dieselben Hashtags kann der Instagram-Algorithmus deine Reichweite drosseln. Der Hintergrund: Die Community Guidelines von Instagram. Darin heißt es, dass nicht wiederholt die selben Inhalte (oder Kommentare) gepostet werden sollen um “bedeutungsvolle und echte Interaktionen” zu fördern. Die Nutzung derselben Hashtag-Liste bei jedem Post wird somit klar als eine Form von Spam erkannt.
Halte deine Hashtags also abwechslungsreich, spezifisch und relevant, wie (hoffentlich) deine Posts.
Die Einteilung der Hashtags in verschiedene Gruppen lässt dich hier effizienter wählen. Hast du deine Recherche gründlich durchgeführt, kannst du nun über einen gewissen Zeitraum zwischen deinen Gruppen rotieren, ohne für jeden Post neu Hashtags zu recherchieren. Lass dir aber, wie gesagt ,trotzdem Freiraum für spontane und sehr Post-spezifische Hashtags.
Wieviele Hashtags du pro Post nutzen solltest
Eine Studie zur Effizienz von Hashtags von Quintly (Juni 2019) fand heraus: je größer der Account, desto mehr Interaktionen werden generiert, wenn für Posts vergleichbar weniger Hashtags genutzt werden.
Laut den Ergebnissen der Studie, bei der über 5 Millionen Posts analysiert wurden, ist die Nutzung von 10 oder mehr Hashtags bei Accounts bis 1k Followern empfehlenswert, während bei Accounts mit 1-10k Followern die Nutzung von 1-3 Hashtags am effektivsten sein soll. Fast nicht zu glauben: ab 100k Followern werden sogar mehr Interaktionen ganz ohne Hashtags generiert.
Und doch stößt man im WWW immer wieder auf andere (Experten-)Meinungen und Hashtag-Philosphien (immer alle 30 Hashtags nutzen, max. 9-10 sonst straft der Algorithmus…). Kaum ein anderes Thema bietet so viel Stoff für Kontroversen wie die Nutzung von Hashtags. Analysen wie diese zeigen jedoch, dass weniger durchaus auch mehr sein kann und Hashtags keine Garantie für mehr Interaktionen sind.
Deshalb unser Tipp: Sammle deine eigenen Erfahrungswerte und konzentriere dich auf die Relevanz und Originalität deines Contents.
5. Testen, auswerten, deine Strategie (weiter-)entwickeln
Trends, Kontroversen und Spekulationen hin oder her. Was es nun herauszufinden gilt, ist was für deine Posts und einen Account am besten funktioniert. Performen deine Posts mit 3, 10 oder 30 Hashtags besser? Oder macht es aktuell keinen Unterschied?
Welche deiner Hashtag-Gruppen und Cluster bringen dir mehr Reichweite?
Mit diesen Schritten kannst du etwas Klarheit ins Dunkle bringen:
- Schau dir die durch Hashtags generierten Impressionen deiner Posts des letzten Monats (oder einen von dir gewählten Zeitraum) an, zähle sie zusammen und finde deinen Durchschnittswert heraus. Halte zusätzlich fest, wieviele neue Follower diese Posts generiert haben. Leider ist es auf den Instagram Insights nicht möglich, zu prüfen, ob sie durch Hashtags generiert wurden. Trotzdem lohnt es sich zu schauen, ob die Anzahl generierter Follower parallel zu den durch Hashtags generierten Impressionen ansteigt.
- Diese Impressionen kannst du ganz einfach abrufen, indem du unter deinen Posts auf “Insights ansehen” klickst. Wenn du nun herunterscrollst, siehst du die durch Hashtags generierten Impressionen.
- Hast du deinen Feed für die nächsten Wochen geplant und deine nach Themen und Größe geordneten Hashtag-Listen zur Hand, ist es nun Zeit zu testen. Rotiere Hashtags verschiedener Gruppen und/oder nutze mal mehr, mal weniger Hashtags.
- Halte fest, was genau du in welchem Zeitraum testen und vergleichen möchtest und schau dir die Ergebnisse nach dem von dir gesetzen Zeitraum an.
- Notiere deine Beobachtungen. Welche ‘Hashtag-Formel’ brachte die meisten Impressionen? Stehen diese Posts im Zusammenhang mit einem vergleichbar hohen Follower-Anstieg?
Zusätzlich lohnt es sich festzuhalten, wo deine Posts auf den jeweiligen Hashtag-Seiten unter den ‘Top Posts’ erscheinen. So kannst du sehen, wie Relevant dein Post als Hashtag-Suchergebniss im Vergleich zu anderen Posts ist.
Nach und nach kannst du so ein Gefühl dafür entwickeln, wie du am meisten aus deinen Hashtags herausholen kannst. Wichtig ist auch, deine Hashtag-Liste regelmäßig zu aktualisieren und vielseitig zu gestalten, genau wie dein Feed. Dein Profil und deine Story sind einzigartig und so sollten sich auch deine Hashtags organisch mit dir weiterentwickeln, statt in einen Copy-Paste Automatismus zu verfallen.
Natürlich spielen neben Hashtags zahlreiche andere Faktoren eine Rolle, um Reichweite zu erlangen, neue Follower zu generieren und deine Engagement-Rate zu steigern. Trotzdem können sie eine gute Möglichkeit sein, dich durch deinen (passenden!) Content in spezifischen Nischen zu platzieren und dir ein Schaufenster deiner Einzigartigkeit zu bieten.
Abschließend bleibt zu sagen: Lass dich vom Hashtag-Talk nicht zu sehr stressen und konzentriere dich auf das, was für dich funktioniert. 😉
Wie ist deine Erfahrung mit der Nutzung von Hashtags? Hast du Tipps, die du gerne mit der Hivency Community teilen möchtest? Schau auf unserem Instagram Account vorbei und lass uns dein Feedback da!